Wochenende 5.-6.Mai 2012 (15:00-15:00 MEZ)
Am Wochenende 5.-6-Mai 2012 ist die neunte Auflage des „Austrian BirdRace“ über die Bühne gegangen – in einigen Bereichen purzelten Rekorde.
Erneut traten in allen Bundesländern Teams an – gute Team-Zuwächse gab es in Wien, Oberösterreich und auch in der Birdrace-Hochburg Niederösterreich gab es ein zusätzliches Team.
Österreichweit konnten von 282 Birdracern in 98 Teams unglaubliche 240 Vogelarten (2010 waren es noch 212, 2011 schon 227 Vogelarten) beobachtet werden.
Seit dem „1st Austrian Birdrace“ , das 2005 nur auf Wiener Stadtgebiet stattgefunden hat, hat sich die Anzahl an TeilnehmerInnen verzehnfacht, auch die Summe der beobachteten Arten konnte seither verdoppelt werden!
Um Chancengleichheit für alle Teilnehmer und Bundesländer zu gewähren, gab es wie schon im Vorjahr, keine absoluten, sondern nur relative Ergebnisse. So kann man im Burgenland an einem Maitag mit ein wenig Anstrengung durchaus 100 Arten beobachten – für ein Tiroler Team wäre diese Artenzahl nicht möglich.
Das Bundesland, in dem während des Bewerbes die „relativ“ meisten Vogelarten beobachtet werden, sichert sich überdies die Bundesländerwertung und somit auch die Sponsorsumme aller Teams und Sponsoren, um ein Artenschutzprojekt im Siegerbundesland zu finanzieren.
Mit einem deutlichen Vorsprung (146 Arten/70.19% der Vorarlberg-Liste) sicherte sich das (internationale) Vorarlberger Team „Wetland International“ mit Matthias Breier und Stefan Werner (CH) den Team-Sieg!
Auf ihrer ca.90 km langen Fahrradtour durch die unterschiedlichsten Habitate gelangen ihnen einige beachtenswerte Beobachtungen: neben Eistaucher und Kiebitzregenpfeifer konnten sie auch einen für Vorarlberger Verhältnisse seltenen Seeregenpfeifer und auch einen komplett weißen Mäusebussard beobachten.
Den 2. Platz erreichte das zum 9. Mal antretende Team der „bird.at“ – Gründer Martin Riesing und Christoph Roland, die verstärkt durch Lorin Timaeus (D) ihren persönlichen Teamrekord verbessern konnten. Lorin erwies sich als talentierter Entdecker fliegender Vögel. Neben Schwarzmilan und Schwarzstorch konnte er auch einen dunklen ZWERGADLER mit dem Feldstecher vom Himmel holen. „Nur“ 94 Arten, aber 62,67% der Wiener-Mai-Liste reichten für diese Platzierung.
Der dritte Platz ging ins Burgenland an Gilbert Hafner und Thomas Wurzinger vom Team „Avilane“. Auf ihrer 125 km Fahrrad-Strecke (+25 km mit der Bahn) vom Leithagebirge bis in den Hanság konnten sie nette Arten wie Sanderling, Zwergmöwe, Sperbergrasmücke, Weißflügel-Seeschwalbe, Schleiereule und Steinschmätzer beobachten. Ihre Erlebnisse hat Gilbert Hafner in seinem Blog Natur Im Seewinkel dargestellt. Das Team beobachtete 123 Arten und somit 61,19 Arten der Burgenland-Mai-Liste.
Auf dem undankbaren 4. Platz landete das schon traditionelle Team „Pannonia“ um Rupert Hafner, Günter Komarnicki und Beate Wendelin. Ebenfalls im Burgenland unterwegs verfehlten sie Rang 3 nur um 1 Art. Nachtreiher, Kleines Sumpfhuhn, Zwergmöwe und Schwarzmilan waren nur ein paar der „besonderen“ Arten, die dieses Team beobachten konnte.
Schließlich landete das Team „Wald4“ (Richard Katzinger, Konrad Edelbacher, Benjamin Watzl und Lukas Strobl) auf ihrer Tour durch das Waldviertel mit 121 Arten, 58,17% der Niederösterreich-Mai-Liste, 80 Fahrrad- und 26 Eisenbahnkilometern auf Rang 5 von 98 Teams. Sie durften sich auf ihrer ambitionierten Route über STEPPENWEIHE, Weißflügelseeschwalbe, Raubwürger, Schwarzmilan und Uhu freuen.
Ergebnisse der ersten zehn Teams |
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RANG |
Team |
Team-mitglieder |
Arten |
Prozent |
Bundesland |
1. Platz: |
"Wetland International (Matt.Breier)" |
Matthias Breier,Stefan Werner |
146 |
70,19% |
V |
2. Platz: |
bird.at |
Martin Riesing,Christoph Roland,Lorin Timaeus |
94 |
62,67% |
W |
3. Platz: |
Avilane |
Gilbert Hafner,Thomas Wurzinger |
123 |
61,19% |
B |
4. Platz: |
Pannonia |
Rupert Hafner,Günter Komarnicki,Beate Wendelin |
122 |
60,70% |
B |
5. Platz: |
W4 |
Richard Katzinger,Konrad Edelbacher,Benjamin Watzl,Lukas Strobl |
121 |
58,17% |
N |
6. Platz: |
Salzburger Package |
Tobias Schernhammer,Sebastian Url,Roxana Wegmayr |
86 |
57,33% |
W |
7. Platz: |
Vulkanland Ornis |
Michael Tiefenbach,Andreas Tiefenbach |
95 |
51,35% |
M |
8. Platz: |
Sumasgutner |
Petra Sumasgutner,Harald Krenn,Christian Schanó,Georg Witting |
104 |
50% |
N |
9. Platz: |
Gwömsi |
Günther Wöss,Marion Schindlauer |
95 |
47,74% |
O |
10. Platz: |
"Schnepfen statt Schnupfen" |
Alexander Breier,Senzo Geiger,Jürgen Ulmer,Alwin Schönenberger |
98 |
47,12% |
V |
Bundesländer-Wertung – knapper geht’s nicht!
Gingen letztes Jahr Vorarlberg und Burgenland ex aequo als Sieger aus dem Bewerb, so konnte Vorarlberg heuer Niederösterreich um 1 Art schlagen. Beide Bundesländer-Mai-Listen sind 208 Arten lang.
Vom Bundesländer-Koordinator Hubert Salzgeber in die unterschiedlichsten Habitate dirigiert, konnten die Vorarlberger Teams in den festgesetzten 24 Stunden 169 Arten entdecken. Niederösterreich schaffte „nur“ 168 Arten.
Tabelle der Bundesländerwertung 2012 |
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Rang / BL |
Land |
Arten |
Prozent Mai-Liste |
Teams |
Teilnehmer |
1. Platz: V |
Vorarlberg |
169 |
81,25 |
15 |
36 |
2. Platz: N |
Niederösterreich |
168 |
80,77 |
25 |
75 |
3. Platz: W |
Wien |
115 |
76,67 |
21 |
59 |
4. Platz: M |
Steiermark |
139 |
75,14 |
9 |
21 |
5. Platz: B |
Burgenland |
150 |
74,63 |
6 |
14 |
6. Platz: O |
Oberösterreich |
145 |
72,86 |
11 |
26 |
7. Platz: K |
Kärnten |
102 |
49,76 |
5 |
27 |
8. Platz: T |
Tirol |
79 |
49,38 |
4 |
9 |
9. Platz: S |
Salzburg |
73 |
43,20 |
2 |
15 |
Hier sind die Ergebniss der Teamwertung downloadbar:
Zu den häufigsten Arten des heurigen BirdRace zählten Amsel (91 von 98 Teams), Kohlmeise (88 Teams), Buchfink (86 Teams) und die Aaskrähe (84 Teams).
Die folgenden 36 Arten
konnten in allen Bundesländern festgestellt werden:
Graureiher, Stockente, Mäusebussard, Turmfalke, Teichhuhn, Blässhuhn, Flussuferläufer, Ringeltaube, Türkentaube, Kuckuck, Mauersegler, Buntspecht, Rauchschwalbe, Mehlschwalbe, Bachstelze,
Rotkehlchen, Hausrotschwanz, Amsel, Singdrossel, Mönchsgrasmücke, Zilpzalp, Wintergoldhähnchen, Blaumeise, Kohlmeise, Kleiber, Eichelhäher, Elster, Aaskrähe, Star, Haussperling, Feldsperling,
Buchfink, Girlitz, Grünling, Stieglitz, Goldammer.
Erfreulich war, dass erstmals beim Birdrace alle 10 Spechtarten und alle vier Rauhfußhühner festgestellt wurden.
Einige für manche Bundesländer seltene Vogelarten konnten während des Bewerbes beobachtet werden und gaben der friedlichen Jagd nach Vögeln einen besonderen Reiz.
Nur von einem Team konnten folgende Arten gesehen werden: Eistaucher, Rallenreiher, Blässgans (OÖ), Nilgans, Moorente, Mittelsäger (Wien), Steppenweihe (NÖ), Steinadler, Zwergadler (Wien), Sakerfalke, Haselhuhn, Alpenschneehuhn, Wachtelkönig, Großtrappe, Zwergschnepfe, Waldschnepfe, Pfuhlschnepfe, Steinwälzer, Heringsmöwe, Schleiereule, Steinkauz, Sumpfohreule, Raufußkauz, Blauracke, Brachpieper, Alpenbraunelle und Birkenzeisig.
Nicht festgestellt werden konnten folgende zum Zeitpunkt des Birdrace durchaus mögliche Arten - im Vergleich zu den Vorjahren ist dies aber eine durchaus respektabel kurze Liste:
Sichler (dürfte zum Birdrace im Seewinkel gewesen sein), Bartgeier, Gänsegeier, Steinhuhn, Tüpfelsumpfhuhn, Mornellregenpfeifer, Sumpfläufer, Teichwasserläufer, Weißbart-Seeschwalbe, Habichtskauz, Alpensegler, Mariskensänger, Mauerläufer, Karmingimpel und Schneesperling
Ein Teil der Racer bei der Siegerehrung im Rahmen der BirdLife-Jahrestagung in Wien am 19.5.2012 (Foto: Hannes Kautzky)
Danksagung: großer Dank gilt auch heuer wieder den vielen Helfern, Regionalkoordinatoren, und
Sponsoren.