BirdRace-Ergebnisse 2011

Wochenende 21.-22.Mai 2011 (15:00-15:00 MEZ)


  • 291 Racer in 101 Teams
  • 227 Arten
  • 5.500 € für den Artenschutz!

Änderungen in der Auswertung:


In jeglicher Sicht aufregend war das heurige Birdrace, dass nun schon zum  8. Mal über die Bühne ging. Wer gedacht hatte, dass eine Steigerung bei der Teilnahme und bei den beobachteten Arten nur mehr schwer möglich war, irrte gewaltig!

291(!) Bird-Racer in 101(!) Teams  beobachteten 227 Vogelarten (2010 waren es 176 Racer / 60 Teams / 212 Vogelarten – im Vergleich zum "1st Austrian BirdRace" (2005) ist dies fast eine Verzehnfachung an TeilnehmerInnen – und Verdopplung der Artenzahl!).
Das Geheimnis des großartigen Erfolgs dürfte u.a. darin begründet liegen, dass heuer in jedem Bundesland Birdrace-Koordinatoren aktiv waren, die Ihre Teams motivierten und koordinierten.

Am auffälligsten war der Zuwachs in den Bundesländern Oberösterreich und Vorarlberg, aber auch in der Steiermark, Burgenland und Wien gelangen beachtliche Zuwächse.

Relativ statt absolut - die Auswertung

Um Chancengleichheit in allen Bundesländern zu gewähren, gab es heuer erstmals keine absoluten Gewinner, sondern nur mehr relative! Experten aus den Bundesländern wurden gebeten, eine ganz spezielle Mai-Liste ihres Bundeslandes zu erstellen: diese durfte nur Vögel enthalten, die in den letzten 5 Jahren mindestens einmal pro Jahr in ihrem Bundesland im Mai auftauchten. An dieser Bundesländerzahl wurden dann die Ergebnisse der einzelnen Teams hochgerechnet.

Niederösterreich und Vorarlberg haben mit 208 Arten die längste Mai-Liste, gefolgt von Kärnten (205), Burgenland (201 – trotz des Nationalparks Neusiedlersee - Seewinkel ist das Fehlen von höheren Bergen zu erkennen), Oberösterreich (199), Steiermark (185), Salzburg (169), Tirol (160) und Wien (150).

Holte sich Niederösterreich in den vergangenen 3 Jahren den Bundesländer-Wertungs-Hattrick und somit auch die Sponsor-Gelder für diverse Artenschutzprojekte, war die Entscheidung in dieser Disziplin heuer die mit Abstand spannendste. Zuerst schien Vorarlberg mit einem Seltenheits-Reigen (Küstenseeschwalbe, Kurzzehenlerchen und Orpheusspötter) als Sieger. Da bei der Auswertung der Burgenland-Ergebnisse jedoch 2 Arten übersehen wurden, kehrte sich das Bild zugunsten Burgenlands. Ein nachgereichter Waldkauz aus dem westlichsten Bundesland  machte die Wertung erneut spannend und schließlich war der Unterschied nur mehr hauchdünn.

Bundesland-Wertung 2011

Wurden im Burgenland 78,11% der Mai-Listen-Arten beobachtet, waren es in Vorarlberg 77,88% und 75% in Niederösterreich.  Der äußerst  knappe Unterschied der beiden vorderen Bundesländer ließ viele Köpfe rauchen und sogar den Vorstand von BirdLife-Österreich beraten und schließlich zu einer, hoffentlich für alle annehmbaren, Einigung kommen: „da der Unterschied – bezogen auf die Mai-Listen nicht einmal ein halber Vogel war und wir als Vogelschützer keine Vögel zerteilen wollen“, gibt es heuer also 2 Ex aequo – Sieger! Gratulation an Harald Grabenhofer und Hubert Salzgeber für die vorbildliche

Ergebnis der (relativen) Bundesländer-Wertung (Prozentzahl ist entscheidend):


Tabelle der Bundesländerwertung 2011

Rang / BL

Teams

Racer

Arten

Prozent Mai-Liste

1.Platz: B

12

28

157

78,11%

1.Platz: V

17

39

162

77,88%

3.Platz: N

22

69

156

75,00%

4.Platz: M

11

26

128

69,19%

5.Platz: Oö

9

44

132

66,33%

6.Platz: S

8

27

108

63,91%

7.Platz: W

14

34

93

62,00%

8.Platz: T

4

10

71

44,38%

9.Platz: K

4

14

78

38,05%

Team-Wertung 2011

101 Teams - 291 Racer  - 227 Arten -  86,36% (der Österreich-Mai-Liste)

Auch in der Wertung  „Teamsieger“ lieferten sich  Burgenland und Vorarlberg ein heftiges Duell – die fünf ersten Teams kamen alle aus diesen 2 Bundesländern!!!

Platz 1

Mit 65,9% der Mai-Liste und 137 Arten holte sich das Team „Die überfallenen Crex“ (Stefan Werner/D  und Kathrin Varga/CH) mit einem Respektabstand den Sieg!  Mit einer Netto-Racezeit von 19,5 Stunden und 101 zurückgelegten Kilometern (96 am Fahrrad/5 bei einer „Bergtour“) gelangen ihnen bei ihrer, zumindest österreichischen,  Birdrace-Premiere mit Odinshühnchen, Wachtelkönig, Rallenreiher, Löffler, doppelt so vielen Kurzzehen- wie Feldlerchen (2:1),  Orpheusspötter, Küstenseeschwalbe, Uhu und Dreizehenspecht einige ganz besondere Beobachtungen!

Platz 2

Das zweitplatzierte „Team Pannonia“ (Rupert Hafner, Beate Wendelin und Markus Schneider) war auf ihrer 125 km (!) langen Fahrradtour 18,5 Stunden im nördlichen Burgenland unterwegs und schaffte mit 122 Arten 60,7% der Burgenland-Mai-Liste .

Platz 3

Platz 3 ging wieder nach Vorarlberg: das Team „Seniorenschreck“ (Matthias Breier/V und Nikolai Orgland/CH) „schreckte“ auf ihrer 80 Kilometer und 18 Stunden langen Birdrace-Tour anscheinend nicht nur 120 Vogelarten (57,7% der Mai-Artenliste) hoch!

 

 

 

Links: das Team "Seniorenschreck", rechts die "Rheindelta Boosters"

Platz 4

ging an das burgenländische Team „Cimadoms“ (Katja und Arno Cimadom):  102 Arten /50,7% - Gratulation!

Platz 5

Die Rheindelta-Boosters (Stephan Trösch, Brigitte Girsberger und Alexander Breier) – zweitplatzierte des Vorjahres - belegten mit Platz 5 wieder ein Spitzen-Ergebnis!

 

 Hier sind die Ergebniss des "8th Austrian BirdRace" downloadbar:

 

Download
BirdRace-Ergebnisse 2011.xlsx
Microsoft Excel Tabelle 82.8 KB

Von häufigen Arten bis zu „Leider Nicht-Kandidaten“


Einige für manche Bundesländer seltene Vogelarten  konnten während des Bewerbes beobachtet werden und gaben der friedlichen Jagd nach Vögeln einen besonderen Reiz. So konnte in Kärnten und Vorarlberg jeweils ein Rallenreiher beobachtet werden, im Burgenland waren es Zwergsäger, Sumpfläufer und  Doppelschnepfe, die die Birdracer-Herzen höher schlagen ließen.

Regenbrachvogel, Odinshühnchen, Küstenseeschwalbe, Kurzzehenlerche, Orpheusspötter, Schneesperling waren reine Vorarlberger Angelegenheiten.  Die Beobachtung von seltenen Brutvögeln wie Karmingimpel blieb auf die Steiermark, von Ortolan auf Tirol beschränkt.

Erfreulich war, dass erstmals beim Birdrace alle 10 Spechtarten festgestellt wurden.


Die "leider nicht"-Kandidaten

Einige Arten, die mit etwas Aufwand „machbar“ wären, entzogen sich heuer einer Beobachtung – vielleicht ein Anreiz, nächstes Jahr noch genauer hinzuschauen/-hören: Alpenschneehuhn, Steinhuhn, Tüpfelsumpfhuhn, Kleines Sumpfhuhn, Triel, Mornellregenpfeifer, Schleiereule, Stein, Habichts-,Raufußkauz, Brachpieper, Steinrötel, Mariskenrohrsänger und Mauerläufer.

Wie das Ergebnis zeigt, könnte nächstes Jahr erneut eine einzige Art das Zünglein an der Waage sein…



Siegererhrung 2011

Die Siegerehrung mit gewohnter Preisverleihung fand am 4.Juni 2011 im Rahmen der BirdLife-Jahrestagung in Hittisau statt.


Danksagung:

Abschließend möchte ich mich bei den vielen Helfern, den Bundesländer-Koordinatoren (Hubert Salzgeber (V), Karin Donnerbaum (T), Tobias Schernhammer (S), Marion Schindlauer (O), Manuel Denner (N), Harald Grabenhofer (B), Sebastian Zinko (M) und Käthe Schroll (K)), den Listen-Erstellern und Listen-Auswertern (Andreas Ranner, Eva Karner-Ranner, Karin Donnerbaum, Barbara Tauscher) unserem Haus und Hof - Grafiker Harald Hackel, Martin Riesing (div. Support) und bei allen Birdracern bedanken – ohne Euch wäre es nicht so wie es ist!!!

Mit Freude auf das „9th Austrian BirdRace".

Christoph ROLAND/bird.at